Die Strompreisbremse: Ein Rückblick – Was gilt jetzt für Ihre Stromrechnung?

Strompreisbremse

Viele erinnern sich noch an die **Strompreisbremse**, die 2023 als Entlastungsmaßnahme während der Energiekrise eingeführt wurde. Sie sollte die explodierenden Stromkosten für Haushalte und kleine Unternehmen abfedern. Doch diese Maßnahme war zeitlich begrenzt.

Wichtig: Die Strompreisbremse ist ausgelaufen! Sie galt in der Regel bis Ende 2023 (oder spätestens bis Frühjahr 2024) und ist aktuell (April 2025) nicht mehr in Kraft.

Dieser Ratgeber erklärt kurz, wie die Bremse funktionierte, und vor allem, was das Ende der Maßnahme für Ihre aktuelle Stromrechnung bedeutet und wie Sie Ihre Kosten jetzt aktiv beeinflussen können.

Rückblick: So funktionierte die Strompreisbremse (2023)

Das Ziel der Strompreisbremse war es, Verbraucher vor den extrem hohen Marktpreisen zu schützen, die durch die Energiekrise entstanden waren. Die Funktionsweise war wie folgt:

  • Preisdeckel: Für einen Großteil des Stromverbrauchs wurde der Arbeitspreis auf 40 Cent pro Kilowattstunde (kWh) (brutto) begrenzt.
  • Basis-Kontingent: Dieser Deckel galt für 80 Prozent des Stromverbrauchs, der für das aktuelle Jahr prognostiziert wurde (basierend auf dem Vorjahresverbrauch).
  • Marktpreis darüber: Für jede Kilowattstunde, die über diese 80 Prozent hinaus verbraucht wurde, musste der volle, vertraglich vereinbarte Arbeitspreis bezahlt werden. Das sollte einen Anreiz zum Energiesparen geben.
  • Umsetzung: Die Entlastung erfolgte meist automatisch durch die Stromanbieter, entweder durch reduzierte monatliche Abschläge oder eine Gutschrift in der Jahresabrechnung.
  • Dauer: Die Bremse galt rückwirkend ab Januar/März 2023 und lief planmäßig Ende 2023 / Anfang 2024 aus.

Das Ende der Bremse: Auswirkungen auf Ihre Rechnung (April 2025)

Da die Strompreisbremse nun ausgelaufen ist, gelten wieder die **normalen Marktmechanismen und Ihr individueller Vertragspreis** – und zwar für Ihren gesamten Verbrauch:

  • Kein Preisdeckel mehr: Der Preis pro kWh wird nicht mehr bei 40 Cent gedeckelt. Sie zahlen für jede verbrauchte Kilowattstunde den vollen Arbeitspreis, der in Ihrem Stromvertrag vereinbart ist.
  • Höhere Abschläge möglich: Ihre monatlichen Abschlagszahlungen basieren (oder sollten basieren) nun auf Ihrem aktuellen Vertragspreis ohne staatliche Subvention. Wenn Ihr Vertragspreis über 40 ct/kWh liegt, sind Ihre Abschläge wahrscheinlich höher als während der Gültigkeit der Bremse.
  • Marktpreise entscheidend: Auch wenn sich die Großhandelspreise seit den Spitzen der Krise etwas beruhigt haben, können die Vertragspreise je nach Anbieter und Zeitpunkt des Vertragsabschlusses stark variieren. Es gibt keine staatliche Glättung mehr.
  • Jahresabrechnung: Ihre Jahresabrechnung für den Zeitraum *nach* dem Auslaufen der Bremse wird keine Entlastung durch die Preisbremse mehr ausweisen.

Was bedeutet das konkret? Der Preis, der in Ihrem Stromvertrag steht, ist jetzt wieder zu 100% relevant für Ihre Kosten. Es gibt kein staatliches Sicherheitsnetz mehr, das hohe Preise teilweise abfängt.

Ihre Stromkosten jetzt aktiv senken: Was Sie tun können

Ohne die Preisbremse liegt es wieder vollständig in Ihrer Hand, die Stromkosten zu kontrollieren. Die beiden wichtigsten Hebel sind:

1. Stromverbrauch prüfen und senken

Jede eingesparte Kilowattstunde schlägt sich jetzt direkt mit dem vollen Vertragspreis auf Ihrer Rechnung nieder. Es lohnt sich also mehr denn je, den eigenen Verbrauch unter die Lupe zu nehmen:

  • Identifizieren Sie Stromfresser im Haushalt (siehe unseren Ratgeber dazu!).
  • Setzen Sie auf energieeffiziente Geräte (achten Sie auf das EU-Energielabel).
  • Vermeiden Sie Standby-Verbrauch (nutzen Sie schaltbare Steckerleisten).
  • Optimieren Sie Ihr Verhalten beim Waschen, Kühlen, Kochen und bei der Nutzung von Elektronik.

 Lesen Sie hier unsere Tipps zum Stromfresser finden und Strom sparen.

2. Stromtarif vergleichen und wechseln!

Dies ist jetzt **besonders wichtig!** Die Unterschiede zwischen den Anbietern und Tarifen können erheblich sein. Selbst wenn Sie Strom sparen, zahlen Sie bei einem teuren Anbieter unnötig viel.

  • Prüfen Sie, ob Ihr aktueller Vertrag (insbesondere wenn Sie in der teuren Grundversorgung sind oder eine auslaufende Preisgarantie haben) noch günstig ist.
  • Nutzen Sie einen unabhängigen **Stromvergleichsrechner**, um aktuelle Angebote für Ihre Postleitzahl zu finden.
  • Achten Sie nicht nur auf den Preis, sondern auch auf Vertragslaufzeit, Preisgarantien und eventuelle Ökostrom-Optionen.

Jetzt aktuellen Stromtarif vergleichen und Sparpotenzial entdecken!

Fazit: Eigenverantwortung statt Preisbremse

Die Strompreisbremse war eine wichtige, aber zeitlich begrenzte Unterstützung in einer Krisensituation. Seit ihrem Auslaufen sind Sie wieder selbst gefordert, Ihre Stromkosten aktiv zu managen. Die gute Nachricht: Mit bewusstem Energieverbrauch und einem regelmäßigen Tarifvergleich haben Sie starke Werkzeuge in der Hand, um Ihre Ausgaben effektiv zu senken.