Handyvertrag kündigen: Fristen & Tipps

Handyvertrag kündigen

Sie haben einen neuen, günstigeren Handytarif mit mehr Datenvolumen oder besserem Netz gefunden? Herzlichen Glückwunsch! Doch bevor Sie den neuen Vertrag abschließen, steht ein wichtiger Schritt an: die **fristgerechte Kündigung Ihres alten Handyvertrags**. Damit der Wechsel reibungslos klappt und Sie nicht doppelt zahlen oder Ihre Rufnummer verlieren, gibt es einige wichtige Punkte zu beachten. Dieser Ratgeber führt Sie Schritt für Schritt durch den Prozess.

Schritt 1: Vertragsdetails prüfen – Das A und O!

Bevor Sie kündigen, müssen Sie die genauen Konditionen Ihres laufenden Vertrags kennen. Die wichtigsten Punkte sind:

  • Mindestvertragslaufzeit: Die meisten Verträge haben eine Mindestlaufzeit von 12 oder 24 Monaten. Innerhalb dieser Zeit ist eine ordentliche Kündigung normalerweise nicht möglich.
  • Kündigungsfrist: Wie viele Wochen oder Monate vor dem Ende der Mindestlaufzeit muss Ihre Kündigung spätestens beim Anbieter eingehen?

    Wichtige Änderung durch neues Telekommunikationsgesetz (TKG seit 01.12.2021):

    • Für Verträge, die ab dem 1. Dezember 2021 abgeschlossen oder automatisch verlängert wurden: Nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit verlängert sich der Vertrag nur noch auf unbestimmte Zeit und ist dann jederzeit mit einer Frist von einem Monat kündbar.
    • Für ältere Verträge (vor dem 01.12.2021 abgeschlossen): Hier gelten oft noch die alten Kündigungsfristen (häufig 3 Monate zum Ende der Laufzeit). Verpassen Sie diese Frist, verlängert sich der Vertrag möglicherweise noch einmal um bis zu 12 Monate. Erst *danach* greift auch hier die monatliche Kündbarkeit. Prüfen Sie Ihre Unterlagen genau!
  • Nächstmöglicher Kündigungstermin: Das Datum, zu dem Ihr Vertrag unter Einhaltung der Frist frühestens enden kann.

Wo finden Sie diese Informationen? In Ihren Vertragsunterlagen, auf der letzten Mobilfunkrechnung oder im Online-Kundenportal Ihres Anbieters.

Schritt 2: Die Kündigung formulieren und einreichen

Die Kündigung sollte klar und nachweisbar erfolgen.

  • Form:
    • Online per Kündigungsbutton (Empfohlen!): Anbieter, die Online-Vertragsabschlüsse ermöglichen, müssen seit Juli 2022 einen leicht auffindbaren „Kündigungsbutton“ auf ihrer Webseite anbieten. Dies ist oft der einfachste und sicherste Weg. Sie erhalten in der Regel sofort eine Eingangsbestätigung.
    • Schriftlich (Alternativ): Per E-Mail (mit Bitte um Eingangsbestätigung), Fax (mit Sendebericht) oder klassisch per Brief (am besten als Einwurfeinschreiben für den Nachweis).
  • Inhalt (bei schriftlicher Kündigung):
    • Ihr vollständiger Name und Adresse
    • Ihre Kundennummer
    • Ihre Vertragsnummer oder die zu kündigende Mobilfunknummer
    • Klare Formulierung: „Hiermit kündige ich meinen Mobilfunkvertrag mit der Nummer [Nummer] fristgerecht zum nächstmöglichen Zeitpunkt.“ (oder zum [konkretes Datum], falls bekannt)
    • Bitte um eine schriftliche Kündigungsbestätigung mit Angabe des Vertragsende-Datums.
    • Aktuelles Datum und Ihre Unterschrift (bei Brief/Fax).

Tipp: Kündigen Sie lieber etwas zu früh als zu spät! Versenden Sie die Kündigung rechtzeitig vor Ablauf der Kündigungsfrist.

Schritt 3: Kündigungsbestätigung prüfen

Bewahren Sie den Sendebericht (Fax, Einschreiben) oder die automatische Bestätigung des Kündigungsbuttons gut auf. Warten Sie auf die **schriftliche Kündigungsbestätigung** Ihres Anbieters. Diese enthält das genaue Datum, an dem Ihr Vertrag endet. Überprüfen Sie dieses Datum! Falls keine Bestätigung kommt, haken Sie beim Kundenservice nach.

Sonderfall: Rufnummernmitnahme (Portierung) – So behalten Sie Ihre Nummer!

Die meisten Nutzer möchten ihre Handynummer zum neuen Anbieter mitnehmen. Das ist Ihr gutes Recht und seit einiger Zeit kostenlos.

  • Alten Anbieter informieren: Teilen Sie Ihrem alten Anbieter mit, dass Sie Ihre Nummer portieren möchten. Dies geschieht oft schon im Kündigungsschreiben („Ich beabsichtige, meine Rufnummer zu einem neuen Anbieter mitzunehmen. Bitte geben Sie die Nummer zur Portierung frei.“) oder durch Setzen eines „Opt-In“ im Kundenportal des alten Anbieters. Dieses Opt-In ist eine Freigabeerklärung und oft für die Portierung nötig.
  • Neuen Anbieter beauftragen: Den eigentlichen Portierungsantrag stellen Sie beim **neuen** Anbieter, meist direkt bei der Bestellung des neuen Tarifs.
  • Timing: Sie können die Portierung schon deutlich vor Vertragsende beantragen (bis zu 120 Tage vorher). Sie kann aber auch noch bis zu 90 Tage nach Vertragsende erfolgen (fragen Sie sicherheitshalber beim alten Anbieter nach). Kümmern Sie sich **rechtzeitig** darum, am besten einige Wochen vor dem Vertragsende.
  • Datenabgleich: Achten Sie darauf, dass Ihre persönlichen Daten (Name, Geburtsdatum) beim alten und neuen Anbieter exakt übereinstimmen, sonst kann die Portierung scheitern.

Gibt es ein Sonderkündigungsrecht?

In bestimmten Fällen können Sie einen Vertrag auch vorzeitig kündigen:

  • Wenn der Anbieter die Preise während der Laufzeit erhöht (ohne dass dies vertraglich vereinbart war).
  • Wenn vertraglich zugesicherte Leistungen dauerhaft nicht erbracht werden.
  • Bei Umzug ins Ausland (oft möglich, Bedingungen prüfen).

Ein Sonderkündigungsrecht ist aber an strenge Bedingungen geknüpft. Prüfen Sie dies im Einzelfall genau oder lassen Sie sich beraten.

Checkliste für die Kündigung:

  • Vertragslaufzeit und Kündigungsfrist prüfen (TKG beachten!).
  • Nächstmöglichen Kündigungstermin notieren.
  • Kündigungsweg wählen (Kündigungsbutton bevorzugt, sonst schriftlich mit Nachweis).
  • Alle notwendigen Daten in die Kündigung aufnehmen.
  • Um schriftliche Bestätigung bitten.
  • Kündigungsnachweis / Bestätigung aufbewahren.
  • Rufnummernmitnahme frühzeitig beim alten Anbieter ankündigen (Opt-In) und beim neuen Anbieter beantragen.

Fazit: Gut geplant ist halb gewechselt!

Die Kündigung des alten Handyvertrags ist kein Hexenwerk, wenn man die Fristen kennt und sorgfältig vorgeht. Prüfen Sie Ihre Vertragsdetails rechtzeitig, nutzen Sie nach Möglichkeit den Kündigungsbutton und planen Sie die Rufnummernmitnahme frühzeitig ein. So steht einem reibungslosen Wechsel zum neuen, günstigeren Anbieter nichts im Wege!

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